Next Level
Das medienpädagogische Projekt Next Level richtet sich an Kinder und Jugendliche im Alter zwischen 10 und 21 Jahren. Die dreijährige Projektlaufzeit (10/2021 – 09/ 2024) ermöglicht durch partizipativ gestaltete Gaming- bzw. Social Media Workshops den spielerischen Zugang zu weiteren Themen wie Bewegung, Ernährung und Gesundheit. Ziel ist es, den Teilnehmer*innen den unmittelbaren Einfluss von Ernährung und Bewegung auf die eigene Gesundheit zu vermitteln und einen Beitrag zur Verbesserung der allgemeinen Lebenskompetenz zu leisten. Dadurch wird einerseits die Selbstwirksamkeit des eigenen Handelns auf das körperliche Wohlbefinden und andererseits die Verantwortung für die eigene Gesundheit gestärkt.
Ergänzend dazu sollen pädagogische Fachkräfte befähigt werden, Kinder und Jugendliche beim verantwortungsvollen und kritischen Umgang mit Medien zu begleiten und gegebenenfalls anzuleiten. Dahingehend besteht ein weiteres Ziel des Projektes darin, pädagogische Fachkräfte zu schulen und weiterzubilden um sie in der Entwicklung mediendidaktischer Kompetenzen zu unterstützen.
Medienpädagogische Workshops mit Kindern und Jugendlichen
Gaming Workshop – mit Yoga, gemeinsamem Kochen und Inputvorträgen
Als erster Workshop konnte in den Herbstferien 2021 der erste Gaming Workshop umgesetzt werden. An dem viertägigen Workshop nahmen insgesamt 15 Kinder und Jugendliche teil. Die Teilnehmenden konnten während des Workshops nicht nur gemeinsam zocken, sondern sich mit ihrem individuellen Gamingverhalten auseinandersetzen und Entspannungsübungen erlernen. Zudem gab es die Möglichkeit zum Austausch mit einem Physiotherapeuten, der die Teilnehmendem zu einer gesunden Körperhaltung schulte und gemeinsam mit ihnen Übungen zum Schonen der Hände bzw. der Augen durchführte. Nachdem die Teilnehmenden im Workshop durch kooperative Koch-Simulationsspiele wie „Overcooked“ gemeinsam Herausforderungen gemeistert haben, ist der Sprung vom Digitalen ins Analoge mit einem Besuch des Freiburger Sportverbundes FT 1844 e. V. sehr gut gelungen.
Social Media Workshops
Gemeinsam mit den Teilnehmenden werden in diesem Workshop kreative Fotos mit einer eigens für das Projekt gebauten Fotobox erstellt. Durch ausgefallene Hintergründe, z. B. „Über den Wolken“ oder in Co-Produktion mit Graffiti Künstler*innen gestaltete Graffitiwände können sich die Teilnehmenden in futuristische Arrangements begeben. Was die Jugendlichen in diesem Zusammenhang bewegt, wird von ihnen selbst durch Fotokameras (digital und/ oder analog), Video, Aufnahmegeräte, Selfiesticks dokumentiert. „Bin ich schön?“, „Wie sehe ich aus und komme ich gut an?“ sind zentrale Momente in diesem Setting. Die Workshops regen die Jugendlichen dazu an, ihren Umgang mit Schönheitsidealen und Körperbewusstsein zu reflektieren, insbesondere in Abhängigkeit von Rollenerwartungen und -zuschreibungen in den sozialen Medien.
Peer Ausbildung
Im Rahmen des Projektes werden auf der Basis des Ansatzes der Peergroup-Education sechs Multiplikator*innen im Jahr ausgebildet. Unter Peergroup-Education verstehen wir den Einsatz von speziell geschulten Jugendlichen im Projekt, um andere jugendliche Teilnehmer*innen zu erreichen und sie zu den projektrelevanten Themen zu informieren. Anvisiert ist dabei ein so genannter Schneeballeffekt: die Peer-Multiplikator*innen erreichen jugendliche Altersgenoss*innen, diese informieren wiederum andere Jugendliche und tragen somit das Wissen in andere soziale Kontexte und gesellschaftliche Milieus hinein. Die Ausbildung der Multiplikator*innen basiert auf einer Kombination der Vermittlung von Sach- und Lehrkompetenzen ebenso wie auf einer kritischen Reflektion des eigenen Internetkonsums und Frei-zeitverhalten. Zudem stellt auch der Erwerb von Trainingsstrategien und Leitungskompetenzen einen wichtigen Bestandteil der Multiplikator*innenausbildung dar.
Fach- und Infoveranstaltungen
Geplant sind drei bis vier Fach- und Informationsveranstaltungen für pädagogische Fachkräfte und Eltern zu den Themen Präventions- und Interventionsmaßnahmen bei jugendlicher Computerspielabhängigkeit und zur Stärkung der Medienkompetenz. Themen sind dabei Soziale Netzwerke (Welche Social-Media-Angebote nutzen Kinder und Jugendliche heutzutage? Wie beeinflussen YouTube und Insta-Stars mein Kind? Warum sprechen alle Kinder von Fortnite? Was steckt hinter dem Hype „Squid Game“?) sowie erzieherische Themen („Hilfe, mein Kind will ein Smartphone“; Ab wann wird der Medienkonsum problematisch?).
Online-Beratung
Die grundlegende Idee des Online-Beratungsangebots besteht darin, durch einen niedrigschwelligen Zugang möglichst viele Hilfesuchende (Kinder, Jugendliche und Erziehungsberechtigte) zu erreichen.
Evaluation
Das Projekt wird vom Wissenschaftlichen Institut des Jugendhilfswerks (WI-JHW), einem An-Institut der Pädagogischen Hochschule Freiburg, unter Leitung von Prof. Dr. Uwe H. Bittlingmayer evaluiert.
Steuerungsgremium
Im Rahmen eines ersten Kennenlernens zur Vorstellung des Projektes fand am 25. Oktober 2021 bereits das erste Steuerungsgremium mit allen Kooperationspartner*innen in Freiburg statt.
- Prof. Dr. Uwe H. Bittlingmayer, Roman Kiefer, Pädagogische Hochschule Freiburg
- Klaus Limberger, Baden-Württembergischer Landesverband für Prävention und Rehabilitation gGmbH
- Nora Elfgang, Suchtbeauftragte der Stadt Freiburg
- Natalia Albrecht, Suchtbeauftragte des Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald
- Claudia Brotzer, Erzieherischer Kinder- und Jugendschutz des Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald
- Helga Dilger, Leiterin von MAKS (Modellprojekt Arbeit mit Kindern von Suchtkranken)